Auf eine Inspiration für den heutigen Blog-Eintrag wartend, bin ich ein wenig durchs Internet gesurft, und folgender Artikel hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen:
Chinesin warf Glücksmünzen in Flugzeugtriebwerk
Wir kennen diesen Brauch aus Japan – auch dort werden in den buddhistischen Tempeln Münzen geworfen, um Glück und Schutz zu erbitten, hier etwa beim Ginkaku-Ji, dem Silbernen Tempel in Kyoto:
Aber zurück zum aktuellen Beispiel: Die 80jährige Chinesin – laut Aussagen der zitierten Nachbarn Buddhistin – hat 9 Münzen nicht in einen Teich oder Zen-Garten oder Opferstock geworfen, sondern in ein Flugzeugtriebwerk, um für die Sicherheit der Passagiere zu beten. An sich ein schöner, im wahrsten Sinne des Wortes erhebender Gedanke. Das Ergebnis: Sie wurde festgenommen und der Flug war stundenlang verspätet, weil die Maschine noch einmal überprüft werden musste…
Angesichts dieser Geschichte stellt sich die Frage: Bemessen die Buddhisten die Haltung und innere Einstellung der Menschen deshalb vielmehr nach deren Absichten als nach den Ergebnissen, die ihre Handlungen, selbst mit den besten Absichten, bewirken?
In jedem Fall aber ist diese Geschichte auch in Hinblick auf unsere Reiki-Arbeit mit anderen Menschen sehr interessant: Wie oft passiert es uns, dass wir doch „nur das Beste für einen Menschen wollen“ – und durch unsere bewusste oder unbewusste Einmischung oft das genaue Gegenteil dessen bewirken, was wir eigentlich bewirken wollen…
Doch: Wenn wir uns dessen bewusst sind, haben wir auch die Möglichkeit, uns bewusst für die eine oder andere Haltung zu entscheiden – im Fall von Reiki am besten für die des „Nichts-Tuns“ und „Nicht-Wollens“, denn das entspricht genau dem Wesen von Reiki. Reiki braucht unser Bewusstsein nicht!
Nach entsprechender Ausbildung und Energie-Aktivierung tritt Reiki spontan in uns hinein und aus uns heraus – ohne unser bewusstes Wollen und Zutun. Und das lässt dem Empfänger, unserem Klienten, dann auch die nötige Freiheit, in bewusster Selbstverantwortung anzunehmen, was davon gerade für ihn passt…
Sobald wir uns als Reiki-Gebende bewusst und persönlich in diesen Prozess einmischen, verfälschen wir das Ergebnis und nehmen unserem Klienten diese so wichtige Chance zur Eigenverantwortung und Selbstentwicklung.
Reiki braucht unser Bewusstsein nicht – aber wenn wir es so oft wie möglich anwenden, hilft es jedem einzelnen von uns, sein Bewusstsein zu entwickeln und zu erweitern, aus seinem eigenen Inneren heraus, im jeweils angemessenen Tempo, und zwar wie von selbst, ohne besondere Anstrengung oder Konzentration – eben ganz natürlich und spontan, dem Wesen von Reiki entsprechend…
Das heißt, du musst keinem Guru im Außen mehr folgen, von dem du dir mehr Glück, Schönheit, Erfolg und Reichtum erhoffst – sondern du erkennst, dass der einzige Guru, dem du folgen solltest, DU selbst bist! Das ist das Revolutionäre und Besondere an Reiki – du brauchst keinen Vermittler mehr, der stellvertretend für dich die Verbindung zu etwas Größerem herzustellen vermag…
Du selbst bist Reiki, bist Teil des großen organisierten Ganzen, des Schicksals, des Universums, Gottes…? Wie auch immer du das für dich benennen möchtest. Und damit hast du auch Zugriff auf das große Ganze – wenn es dir gelingt, dich persönlich zurückzunehmen und einfach nur Beobachter und Zeuge zu werden, Zeuge dessen, was der Kontakt mit dem großen Ganzen in deinem Klienten auslöst, völlig ohne dein persönliches Wollen und Zutun…
Einfach Hände drauf, zurücklehnen, entspannen, beobachten – und Reiki machen lassen… Das funktioniert nach meinen jahrelangen intensiven Erfahrungen am besten, Hand drauf… 😉
Um an Deinen letzten Satz anzuschließen, Verena: Genau so ist es. Reiki einfach fließen lassen. So ist es auch bei meiner Kunst. Ich werde oft gefragt, ob ich bewusst dies oder jenes täte, meine Kunst sei so energetisch, kraftvoll, hochschwingend. Ich male einfach intuitiv. Das macht sie so kraftvoll. Reiki fließt auch dabei.
Herzensgrüße aus meinem Farbkosmos,
Kirsten Kohrt
Hallo Verena,
das ist sehr guter, nachvollziehbarer und auf den Punkt gebrachter Artikel.
Der Knackpunkt bei der Heilarbeit ist und bleibt die Eigenverantwortlichkeit des Empfängers, denn viele Menschen meinen, dass Heilung nur von außen kommen kann; sie also geheilt werden wollen.
Ein Großteil der Arbeit mit Klienten besteht aber genau darin, sie dafür bewusst zu machen, dass sie sich nur selbst heilen können und Reiki den Impuls für die Selbstheilungskräfte setzt.
Ich erlebe Reiki in meiner Praxis so wie du es auch beschreibst … je weniger ich mich bewusst und aktiv in den Prozess „einmische“, desto kraftvoller fließt Reiki zum Empfänger und umso größer ist meistens der Erfolg.
Da ich aber nicht ausschließlich Reiki anbiete sondern auch Energiearbeit im weitesten Sinne, gibt es Situationen, in denen ich – vor der Reikianwendung – aktiv in den Heilungsprozess eingreife, um eine Basis für das anschließende Reiki zu schaffen.
Liebe Grüße aus dem Schwarzwald
Petra
Aus eigener Erfahrung unterschreibe ich jedes Wort!! Danke für den tollen Artikel!!