Autonomie oder Symbiose?

Der Wunsch nach Autonomie, nach Selbst-Bestimmung, ist ein angeborenes Grundbedürfnis jedes Menschen – und wir alle haben das Potential, sie in unserem Leben zu verwirklichen. Ist jedoch der “gesunde” Kanal für diese vitalen Energien blockiert, richten sie sich nicht selten in zerstörerischer Art und Weise nach innen, gegen uns selbst – oft mit verheerenden Folgen bis hin zu schweren körperlichen und psychischen Erkrankungen.

Die Symbiose-Falle

Der Grundstein dafür wird meist sehr früh gelegt – durch Verletzungen, (körperliche und/oder seelische) Gewalt oder Verlust in der Kindheit. Dadurch wird der gesunde Selbst-Schutzreflex in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt. Meist entsteht ein unbewusstes Abgrenzungsverbot, das es dem Kind unmöglich macht, ein Gefühl für seinen eigenen inneren Raum zu entwickeln und dessen Grenzen zu schützen.

Damit geht auch die Verbindung zum eigenen Selbst verloren, die Identität, der Zugang zu den eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen, die Orientierung und Handlungsfähigkeit. Um wenigstens zu überleben, bleibt den Betroffenen nichts anderes übrig, als sich nach fremden Ansichten, Bedürfnissen und Erwartungen zu orientieren, sich symbiotisch anzupassen, manipulieren zu lassen, sich selbst und andere abhängig zu machen.

Bist du betroffen? Zum Selbst-Test…

Die Lösung

Diese frühen Konditionierungen und Programmierungen unseres Gehirns wirken sich auf alle unsere Lebensbereiche aus und zeigen sich auch und vor allem in unseren Beziehungen. Willst du fit für einen starken Partner sein? Eine Beziehung auf Augenhöhe führen? Im Job erfolgreich sein? Von Kollegen und Chef ernstgenommen werden? In deiner Familie Wertschätzung und Respekt erfahren?

Es ist möglich! Erkenne, was wirklich zu dir gehört und was nicht. Entferne alles, was nicht zu dir gehört, aus deinem eigenen inneren Raum. Verbinde dich mit dem, was eigentlich du bist, mit deinem eigenen wunderbaren Selbst, der Quelle deiner Kraft, Kreativität und Inspiration – und dein Leben gehört dir!

Zur Methode

 

Dein Selbst ist wie eine Rose

“Dein SELBST ist wie eine Rose…

Der Sinn der Rose liegt darin,
zu erblühen, ihre Schönheit zu zeigen, ihren Duft zu verschwenden und sich in eine Frucht zu verwandeln.

Die Rose öffnet sich, wenn die drangvolle Enge der Knospe schmerzhafter ist als die Scheu, sich zu öffnen, sich zu zeigen.

Dein SELBST ist wie eine Rose. Es möchte sich entfalten, sich zeigen, Liebe geben und empfangen.

Um sich zu öffnen, braucht es vier Gewissheiten:

Ich darf da sein
Ich bin richtig, so wie ich bin
Ich bin es wert, geliebt zu werden
Ich darf mich schützen (die Dornen!)

Bisweilen jedoch wagt die Knospe nicht, sich zu öffnen. Vielleicht hat sie jemand verschreckt, ihr gesagt:

Sie habe nicht das Recht da zu sein
Sie sei falsch, dürfe nicht eine Rose sein
Sie habe nicht das Recht, gesehen, bewundert, geliebt zu werden
Sie dürfe sich nicht wehren, ihre Dornen nicht zeigen

Um zu erblühen braucht es dann jemanden, der sie an das erinnert, was sie im Innersten schon immer wußte, der ihr hilft, den Raum zu schaffen, in dem sie frei und sicher sein kann.”

(Dr. med. Ernst R. Langlotz, systemischer Psychiater und Psychotherapeut, München, 7. 7. 2008)